In einer Welt, in der jeder zweite Mensch mit Kopfhörern durch die Straßen läuft, als wäre das Leben eine nie endende Playlist, stellt sich die Frage: Wie viele Podcasts über Hunde brauchen wir noch? Bedarf es wirklich weiterer Informationen über unsere sogenannten besten Freunde? Noch interessanter, oder fraglicher, ob unsere Hunde eigene Podcast zum Selbsthören benötigen. Ja, richtig gelesen. Nicht nur wir, auch unsere Hunde wurden schon zur Zielgruppe für Podcaster. Aber bevor wir nun auch noch unseren Hunden eigene AirPods kaufen, lohnt sich ein kritischer Blick.
Ich erinnere mich, dass ich vor Jahren immer wieder Bekannte und Freunde fragte, was man mit diesen Podcasts, denn so anfängt und wofür sie eigentlich gut seien. Immer wieder bekam ich dieselben Antworten: „Total super!“ oder auch „Hilfreich und praktisch!“. Auf meine vertiefte Nachfrage, was genau hilfreich und was daran super sei, wurde entweder nicht eingegangen oder es wurde mit der lapidaren Antwort „Musst du einfach mal selber hören!“ abgetan. Nur einmal hat mir jemand auf meine Nachfrage eine ausführlichere Information zuteilwerden lassen, und zwar in einer 40-minütigen und sehr nüchternen Abhandlung über ein Verbrechen an einer mir unbekannten Person. Danach war mein Interesse an Podcasts fürs erste gänzlich dahin. Antworten wie „Total super!“ sowie „Hilfreich und praktisch!“ bekam ich übrigens auch stets, wenn ich nach der Sinnhaftigkeit einer Küchenmaschine fragte, die ausschließlich auf Partys verkauft wird.
Das Ganze ist nun Ären her und auch wenn ich bis heute nicht im Besitz der speziellen Küchenmaschine oder wie eine Bekannte einmal sagte, „Offenbarung“ bin, vermute ich, dass es tatsächlich das Gleiche wie mit den Podcasts ist. Man muss es wohl selbst erleben und eventuell wie bei der Küchenmaschine länger dranbleiben, um den wahren Zauber zu verstehen.
Aber zurück zu den Podcasts für, beziehungsweise über Hunde.
Es gibt unzählige Podcasts über Hundeerziehung, Gesundheit und Ernährung. Man könnte meinen, ohne das tägliche Update aus dem Äther sei man kein verantwortungsvoller Hundehalter mehr. Doch während einige Episoden tatsächlich hilfreiche Tipps bieten, kann man sich ebenfalls fragen: Wann hören wir auf, Informationen zu sammeln und fangen an, sie umzusetzen? Oder anders gefragt: Lernt Fiete wirklich Platz machen, wenn man einen Podcast darüber hört? Nicht dass man mich falsch versteht, ich bin ein Riesenfan von gut informierten und aufgeklärten Hundehaltern, aber das mitunter reine Anhäufen von theoretischem Wissen ändert in der Praxis leider häufig nichts. Und ist es am Enden wirklich Wissen oder nur mehr White Noise?
Es scheint, als hätte jeder Hundetrainer, Verhaltensforscher oder einfach nur enthusiastische Hundebesitzer seinen eigenen Podcast gestartet. Die Themen reichen von „Was tun bei Hundebegegnungen? #1 – #24“ bis hin zu „Die Psychologie des Schwanzwedelns“.
Mit jedem neuen Podcast über Hunde steigt die Chance auf wertvolle Einsichten – aber auch das Risiko von Fehlinformationen. In der ganzen Bandbreite von verschiedenen Trainingsansätzen und Tipps zur richtigen Fellpflege, kann es schnell zur Verwirrung, oder gar Resignation kommen, wenn Fiete am Ende der 167.Podcastfolge immer noch bei dem Hörzeichen „Platz“ schaut, als höre er den seltsamen Laut zum allerersten Mal in seinem Leben. Ist es am Ende daher nicht doch einfacher den eigenen Hund zu beobachten, statt über Theorien zu spekulieren? Und gibt es wirklich noch unentdeckte Aspekte im Verhalten unserer Hunde, die nur darauf warten besprochen zu werden?
Diese und ähnliche Fragen haben meine geschätzte Kollegin Madeleine Zamani und ich uns auch gestellt, als wir darüber sinnierten, ob wir einen Podcast starten wollen. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass die Welt vermutlich keinen weiteren Hundepodcast braucht, aber vielleicht Fietes Menschen, die genau durch unseren Podcast verstehen, dass das „Platz“ bei Fiete eventuell gar nicht das Entscheidende ist. Und so starten auch wir das Abenteuer Podcast und hoffen, euch damit nicht nur den ein oder anderen, vielleicht sogar tatsächlich neuen Ansatz aufzuzeigen, sondern vor allem dass ihr Spaß am Zuhören habt, wenn zwei rheinländische Hundetrainerinnen von den „Bläck Fööss“ bei Kundenhunden sowie den eigenen „Best Buddies“ und „Beißenden Biestern“ erzählen. Eins sei vorab noch eingeschoben – unseren Podcast solltet ihr bitte nur beim Autofahren, Putzen, Gärtnern oder ähnlichem hören, denn beim Spaziergang mit euren Hunden, brauchen diese eure Aufmerksamkeit – ungeteilt und echt, damit das anschließende zufriedene Hecheln eurer Fellmonster die beste „Live-Podcast-Folge“ ist.
Also bleibt neugierig und hört einfach mal rein in unseren demnächst erscheinenden Podcast “Barks & Bones – von Best Buddies und beißenden Biestern“!
Coming soon…
Liebste Grüße
die Nina
Wie viel Podcast braucht der Hund?
In einer Welt, in der jeder zweite Mensch mit Kopfhörern durch die Straßen läuft, als wäre das Leben eine nie endende Playlist, stellt sich die Frage: Wie viele Podcasts über Hunde brauchen wir noch?